6 Schwaben on Tour 2008

6 Schwaben on Tour

Es waren einmal sieben sechs Schwaben, die zogen in die Welt hinaus um Neues zu entdecken.
Alle Wege standen ihnen offen - nur das Wetter sollte entscheiden, wohin die Reise gehen sollte. Zu diesem Zwecke wollte Mr. B. - nachstehend nur noch OrganisatoriX genannt -seine WWW-Glaskugel befragen. Leider machte ein Un-Wetter dieses Ansinnen zunichte ( der Blitzeinschlag beim Nachbarn hinterließ auch in der Orga-Hochburg seine Spuren) und dermaßen unfreiwillig von der Aussenwelt abgekoppelt mussten die kleinen Helferlein einspringen und die Lage sondieren.

In der Schweiz war Regen und Temperaturen um die 14 Grad angesagt - so lenkte das Wetterpendel die tapferen Schwaben an den Main. Dort sollte uns die Sonne ins Gesicht lachen und der Weg entlang des Flusses versprach daß die Strampelfrequenzen auf einem unserem Gesamtalter angepaßtem Niveau bleiben konnte..

Am Vorabend entliehen wir Zuhause fuer die naechsten Tage, die-auf Anweisung des Organisatorix-sauber geputzten Drahtessel wurden in die Heckgarage gepackt..und am naechsten Morgen um 9:30 Uhr -nach dem Eintreffen des "Stich-Schwaben" sollte es losgehen.

Nachdem das sauber eingeoelte Rad in Einzelportionen zerlegt worden war und die "Garagentuere" verschlossen werden konnte ging es los. Der Organisatorix ließ es sich nicht nehmen, persoenlich das Lenkrad in die Haende zu nehmen -und so "saussten" wir geschwind durch die ersten Kurven in Richtung Main. Genauso schnell wich so manchem Hinterbaenkler die Farbe aus dem Gesicht und in der Folgezeit war manche damit beschaeftigt in Kurven den Halt nicht zu verlieren bzw. fallende Zeitungsberge auf dem kleinen Tischchen zu halten.

Protestrufen entgegnete man im Cockpit mit der schrittweisen Erhoehung der Lautstaerke und dem wiederholten Abspielen von Herbert Gröhlemeyer. Nach einigen Kilometern hatte man so die Aufmuepfigen weichgekocht..und man ergab sich seinem Schicksal.

Zur Ablenkung hatte man genuegend Altpapier in Stapelform mitgenommen -denn einige der weit entfernt wohnenden Teilnehmer waren schon lange nicht mehr in den "Genuß" einer Stimme aus Heilbronn gekommen -und evtl. trug ja auch der niederschwellige Inhalt zu den farblosen Gesichtern bei.

Je naeher wir dem angedachten Etappenziel kamen- desto weiter schwand unser Vorrat an teurem Dieselkraftstoff und die Boxen-Crew machte sich Gedanken ueber den kuerzesten Weg zur naechsten Zapfsaeule. Nach eingehender Diskussion verließ man die Autobahn und fuhr direkt ins Herz der Lebkuchenproduktion nach Nürnberg. Nach einigen Fehlversuchen gelang dann doch -mittels eleganter Kehrtwendung unsere Huette - der Weg an die Zapfsaeule. Zwei Auserwaehlte sollten die Gelegenheit nutzen, um auch fuer Schwaben genießbaren Fluessigkeitsvorrat herbeizuschaffen. Nach reiflicher Ueberlegung und Abwaegung aller Fakten ( oertliche Brauerei wg. Energiebilanz, Wiederschließbar wg. moeglicher Kurvengeschwindigkeiten und dem zu erwartenden Einfall von Stechmuecken am Abend) fiel die Wahl auf das leichte Pyraser. Diese traf zwar nicht den Beifall aller -aber Schwaben sind ja auch bis ins hohe Alter lernfaehig..und man versprach fuer den kommenden Einkauf weitere Moeglichkeiten zu pruefen.

Nachdem der Vorrat fuer Mann und Maschine aufgefuellt war, konnte es "geschwind" weitergehen. Organisatorix -beschwingt vom gefuellten Tank -versuchte gleich in der ersten Kurve den Rekord im Wohnmobil-Schraeglage zu brechen.(gluecklicherweise fielen dabei nur stapelweise HST's auf den Boden). :-)

6 schwaben on tour -mitte

Bei der naechsten Rast konzentrierte man sich auf die Auswahl eines passenden Stellplatzes.  Die Auswahl fiel auf einen kleinen Patz und Stich machte aus seinem mobilen Office alles klar und ließ sich die Anfahrt genau beschreiben.

Und dass war auch gut so, denn die Brücke ueber die wir fahren sollten, schien wesentlich schmaller als unser Gefaehrt zu sein. Aber wir lagen richtig..und landeten schließlich auf der High Willow Ranch.

Dort gab es ..keine Rinder, dafuer jede Menge Pferde und nachdem sich der ein oder andere an den Stellplatz gewoehnt hatte...schnappten wir die Raeder und stuerzten uns ueber eine steile Waldabfahrt talabwaerts nach Trebitz. 

Entgegen dem ueblichen Ablauf...waren die Wege diesesmal nicht genau vorausgeplant..und wir entschieden uns kurzfristig fuer Kulmbach. Jede Menge Wege fuehren nach Rom –aber.auch nach Kulmbach gibt es mehrere davon. Dies wurde uns am naechsten Wegweiser klar –links den Berg rauf sollten es aber nur 10 km sein..und der Weg wurde eingeschlagen. Herrlicher Aufstieg..vorbei an einer der unzaehligen kleinen Brauereien...das Wetter schien zu halten, die Voegel zwitscherten vergnuegt in den Baeumen..nur irgendwo gaaanz hinten..konnte man glauben..erste Unmutsaeusserungen hoeren zu koennen.  Egal...gerade jetzt schien es bis zum Gipfel nur noch eine Kurve zu sein..

 

Es sollten noch mehrere Kehren kommen...und ein Schwabe kehrte nicht wieder bzw. war umgekehrt.

Unserem Organisatorix war dieses „planlose“ drauflosfahren nicht mehr geheuer.. er hatte stattdessen beschlossen, in der naechsten –ihm auf High Willow –empfohlenen Gaststaette Zuflucht zu suchen.

 

Nach herrlicher Fahrt..direkt durch die „Hölle“(lange Abfahrt in Richtung Kulmbach)..kamen wir schließlich doch noch in Kulmbach an..und genossen dort die regionalen Spezialitäten.  Nach einigen Bergwertungen kamen wir dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit..auf  High Willow an..und fanden den verlorenen Sohn  Schwaben wieder.

Er war schon recht befluegelt von den in dieser Höhe ausgeschenkten Getraenken. Ausserdem hatte er sich soviel Kraft aufgespart, dass er auf dem Rueckweg eines seiner Pedale ins Jeinseits befoerdert hatte. Gemuetlich im Hof sitzend wurde uns die  „kleine Farm“  immer sympatischer..und der erste Abend endete recht spaet.  Am Morgen hatten uns die Farmer noch zum gemeinsamen Fruehstück eingeladen..und es gab schon erste Anfragen, ob man nicht noch laenger hierbleiben koenne.

 

Aber ..auf gefuehrten Touren gibt es kein Ausbrechen aus dem Ablaufplan....zum Glueck wurden noch zwei Freiwillige fuer den Fahrdienst gesucht..und waehrend sich die anderen auf den Weg an den Main machten..suchten Maule und Lubo den naechsten Standplatz.

In Lichtenfels.schien es alles zu geben was das Camperherz begehrt..nur leider kamen wir in der Mittagsruhezeit von 12 – 14 uhr an..und das Buero zum Einchecken sollte auch erst nach 15 Uhr wieder besetzt sein. Trotz dieser buerokratischen Huerden schafften den Check in schon 14:50 Uhr. Der Mann am Computer konnte es nicht fassen -6 Maenner und ein Wohnmobil. Zweimal fragte er noch " und die Kinder" -aber schließlich gab er auf . Unser erster großer Wohnmobilplatz, jede Menge zur Auswahl, die moeglichen Nachbarn konnten den Blick nicht mehr abwenden und hofften wohl instaendig, daß wir nicht doch noch direkt neben Ihr Zuhause fahren wuerden -aber der langhaarige Fahrer hatte ganz andere Probleme. Es gab da jeweils 2 steinige Schienen..und daneben herrliches Gruen...und   irgendwie gelang der Hinweis ....“damit man bei schlechtem Wetter nicht einsinkt..." zwar noch durch die langen Haare..aber auch nicht viel weiter –denn das Gruen zog magisch an.  Nach dem dritten Versuch klappte es dann doch noch, die Raeder standen auf den beiden Streifen..und das Gruen bot genuegend Platz fuer unsere Campingausruestung.

 

Auf so einem Platz ist immer etwas los –da rollen Wohwaegen „ferngesteuert“ auf Ihren Platz; das Einrichten dauert danach aber immer noch knappe drei Stunden, denn zuerst musste das richtige Arbeitsoutfit angelegt werden und das Vorzelt schien sich den Anbindungsversuchen mit Erfolg zu wiedersetzten.

 

Am Abend saßen wir im Garten einer ortsansaessigen Brauerei...und es fiel auf, dass es hier eine besonders beleibte Gruppe Maenner  geben musste (lauter kleine Rich’s).

 

Nach dem ersten selbstgemachten Schwabenfruehstueck ging's weiter in Richtung Bamberg. Den Staffelberg und Kloster Banz ließen wir unbeachtet, den so frueh schon eine Bergwertung einzulegen, schien Teilen der Tagesgruppe nicht angebracht zu sein. Trotzdem..war ploetzlich der Main weit weg..und es ging komischerweise doch schon wieder nur den Berg hinauf. Kurzfristig wurden die bisherigen Hinweisschilder ignoriert und nachdem wir wieder auf dem rechten Weg zu sein schienen...wurden wir von einem netten Herrn in Orange angehalten.  Straßenbauamt...man hatte in der vergangenen Woche neu geteert und noch nicht alle Hinweisschilder angebracht..und er wollte dann doch mal wissen..woher wir denn nun kamen. :-)

Zur Mittagszeit kehrten wir in Ebing beim "Grünen Baum" ein..und danach viel uns das Weiterfahren doch recht schwer.

Bamberg hinterließ keinen bleibenden Eindruck -dafuer gab der Zeltplatz am Naturfreundehaus in Haßfurt schon mehr her. Zumindest bei der "Geyerin" (Wirtin des NaTuFreuHaus) machte sich die Rechtsabteilung Gedanken darueber, was die denn bei Ihren Stops an der Theke zu rauchen bekommen wuerde :-) -denn jedesmal erschien sie beschwingter auf Ihrer Treppe. 

Der letzte Rad-Tag war angebrochen -ueber Schweinfurt sollte es in Richtung Wuerzburg gehen. In Schweinfurt wurde der Vorwaertsdrang von Regen eingebremst.Kurz darauf wurden wir schon wieder von der herrlichen Aussenanlage und dem riesigen Stammtisch des TSV Bergrheinfeld eingebremst.
Ausserdem war im Festsaal fuer eine Hochzeit eingedeckt..und wir erinnerten uns an eine fruehere Ausfahrt..wo wir bei einer solchen Gelegenheit wie die Weihnachtsgaense gemaestet wurden. Ausserdem wollten wir natuerlich die Braut kuessen -aber als nach 21/2 Stunden die Braut immer noch nicht aufgetaucht war...machten wir uns doch noch auf, den letzten Campingplatz dieser Reise in Eschendorf
zu erreichen. 
Schon fast am Ziel..zur besten Kaffee-Zeit.."stolperten" wir noch in Nordheim a.M. am Alten Faehrmann vorbei..und so mancher kam selbst zu dieser ungewoehnlichen Zeit nicht an den Steaks auf dem Grill vorbei.

Bisher hatte uns das Fehlen einer Glotze im Wohnmobil nicht gestoert -aber an diesem Abend sollte die Eroeffnung der  EM sein..und wir schickten unseren Scout aus..um ein entsprechendes Teil zu finden.  Auf dem naheligenden Sportplatz uebten die Floriansjuenger..und Scout Stich konnte kurze Zeit darauf melden, daß der SSV Eschendorf in seinem Sportheim..genuegend Wuerste auf dem Grill; Weizenbier..und eine große Leinwand hatte. Der Abend war gerettet.

Leider war oben ploetzlich nicht mehr alles dicht..und angesichts der fehlenden Markise...mussten die beiden Aussenschlaefer (Lubo & Maule) kurzfristig ins Fuehrerhaus umziehen. Dies blieb aber von den uebrigen Mitbewohnern unbemerkt..und am Morgen machte man sich schon Sorgen, wo denn die beiden geblieben waren.


Kurz darauf waren wieder alle Raeder in der Garage..und die Heimfahrt konnte nach einem ausgiebigen Fruehstueck auf dem Autohof in Dettelbach angetreten werden.

Stand: 12.Juni 2008 -will be updated-

 

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